Caritas Pflegewohnen Altenberge
Erschließung
Die Erschließung erfolgt von der Zufahrt an der Bahnhofstraße, wobei geplant ist, die obere Platzebene des Hügels für Parkzwecke zu nutzen. Parallel zum vorhandenen Weg können die 2,70m breiten Stellplätze über mehrere, neuangelegte Rampen gestaffelt angefahren werden.
Der Hauptzugang des Gebäudes liegt höhenmäßig mittig auf der bestehenden Geländehöhe des Flurstücks 137 und ist vom Vorplatz über die entlang des Grundstücks geführte Wohnstraße erreichbar. Ebenso ist hier ein direkter Zugang zur Cafeteria möglich. Barrierefreie Wege verbinden die angrenzende neue Bebauung für das Betreute Wohnen. Die bestehenden Verbindungswege zum Wohngebiet bis hinauf zum Glockenturm der Einsegnungshalle werden im Planungskonzept angebunden und fortgeführt. Vom oberen Plato der Einseg-nungshalle bleibt der freie Blick ins Tal über die Dächer der Baukörper hinaus und zwischen den Wegefluchten der aufgelockerten Wohnhausbebauung erhalten.
Das Untergeschoss ist über eine langgezogene Rampe, mit 3% Gefälle im hinteren Grundstücksbereich erschlossen und ist somit mit dem Rollstuhl befahrbar. Im begrünten Innenhof ist durch Modulationen in der Hanglage eine landschaftsgerechte Gestaltung mit einem Sinnesgarten möglich. Dadurch entsteht eine gute Vernetzung zu allen öffentlichen, halböffentlichen und privaten Bereichen der Wohnanlage und sorgt für eine zusätzliche Belebung. Durch den Versatz und die Staffelung des rechten Baukörpers in Richtung Wohngebiet wird der Gebäudeflügel gegliedert und übernimmt in ihren Einzel-größen die Kubaturen der benachbarten Bebauung.
Die Anlieferung der Verteilerküche erfolgt über den Nebeneingang im rück-wärtigen Bereich der Cafeteria. Außerdem ist das Untergeschoss aufgrund der Höhenlage über den angrenzenden Weg für den Anlieferverkehr erreichbar.
Die Brandschutztechnischen Anforderungen wurden bezüglich der Fluchtweg-längen, Feuerwehrzufahrten etc. entsprechend geplant und berücksichtigt.
Baukörper
Die beiden Hauptbaukörper bilden gemeinsam mit dem Verbindungsbau eine zum Tal hin geöffnete U-Form. Die geometrisch einfachen Baukörper mit Dachaufbau sind mit dem ebenerdig erschlossenen Untergeschoss zur Hangseite maximal 3-geschossig. Sie gliedern sich zur angrenzend neuen und um-gebenden kleinteiligen Bebauung der Hanglage. Durch die Kammstruktur des Pflegeheimes lassen sich Freiräume verschiedener Ausprägung schaffen. Im Inneren schließen sich die Körper zu einer funktionalen Einheit zusammen.
In der Hauptachse des Verbindungsgebäudes sind die gemeinsamen Einrichtungen wie Cafeteria, Begegnung, Foyer und Veranstaltungsraum beherbergt. Die Bereiche Kapelle, Wellness und Frisör, Verwaltungs- und Mitarbeiterbereiche, sowie die technischen Nebenräume werden über das zentrale Treppenhaus an das UG und OG angebunden.
Innere Struktur
Die Anordnung der Wohnterrassen an der Hangseite ermöglichen eine sehr schöne Aussicht auf das Münsterland und die nahe Umgebung. Auch bietet die Kapelle, welche in der Mittelachse im Obergeschoss geplant ist, diesen besonderen Blick und lädt dadurch zu Meditation und Stille ein.
Die beiden Wohngeschosse heben sich im rückwärtigen Gebäudebereich gestalterisch vom Untergeschoss ab. Dadurch erscheint das 3-geschossige Gebäude an der Hangseite optisch als zweigeschossige Fassade.
Es gibt zwei Wohngruppen je Wohngeschoss, in denen sich die Gemeinschaftsbereiche und Pflegestation an zentraler Stelle befinden. Hierdurch ergibt sich größtmögliche Übersicht und kurze Wege für Bewohner und Pflegepersonal. Der Grundriss einer Wohngruppe entspricht dem eines Einfamilienhauses, mit Diele, Wohnen, Küche und Essen, sowie eines separaten Schlaftrakts. Sitz- und Verweilmöglichkeiten mit Ausblicken lockern den Flurbereich auf und schaffen eine wohnliche Atmosphäre mit Aufenthaltsqualität. Die klare Grundstruktur ermöglicht den Bewohnern sich gut zu orientieren und trägt zu Wohlbefinden bei.
Die Vorgaben aus dem Raumprogramm werden so übernommen, dass sich funktionale und gestalterische Qualitäten verbinden. Die achsbetonte Grundstruktur, die sich durch alle Geschosse zieht, ermöglicht eine wirtschaftliche Umsetzung und ein klares Tragwerk.
Konstruktion und Materialität
In Konstruktion und Material lehnt sich das Gebäude an örtlichen Motiven an. Die verklinkerte Fassade am Wohnflügel an der Nordwestseite wird durch verglaste Treppenhäuser gegliedert. Der Gebäudeteil, neben neuen Wohnbebauung für das Betreute Wohnen, passt sich darüber hinaus durch den Gebäudeversatz an die kleinteilige Struktur an.
Der Verbindungstrakt ist verputzt oder mit Fassadenplatten im Kontrast zur Klinkerfassade geplant. Die Planung sieht für die Flachdächer eine extensive Begrünung vor.
Im Inneren wird durch warme, helle Materialien sowie durch ein durchgängiges Farbkonzept eine abwechslungsreiche, freundliche und wohnliche Atmosphäre geschaffen, in der sich die Bewohner „zu Hause“ fühlen können. Ökologisch gewählte Materialien stehen für die Nachhaltigkeit des Konzepts.
Energetisches Konzept
Ziel des Entwurfes ist es, auf ökologische und wirtschaftliche Gesichtspunkte einzugehen und ein natürlich belüftetes Gebäude mit angenehmem Raumklima zu schaffen. Um dem Anspruch des nachhaltigen Bauens Rechnung zu tragen, soll das Gebäudetechnikkonzept auf dem Einsatz von regenerativer Energie basieren.
In Kombination mit einem guten baulichen Wärmeschutz im Sommer und im Winter, der durch die entsprechende Konstruktion des Gebäudes erreicht wird, kann das Potential einer Geothermieanlage effektiv eingesetzt werden.